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August Sander

1876 Herdorf
1964 Köln


Der deutsche Fotograf August Sander wird am 17. November 1876 in Herdorf, Siegerland geboren. Zwischen 1890-96 ist er Haldenjunge in einer Eisenerzgrube. 1892 ersteht er seine erste Kameraausrüstung und nach seinem Militärdienst beginnt er, bei dem Fotografen C. Jung in Trier zu assistieren.
August Sander geht bis 1901 in Deutschland auf Wanderschaft, um sein fotografisches Können zu verfeinern (u.a. in Berlin, Magdeburg und Leipzig) und studiert 1901-02 an der Malerakademie in Dresden. Zwei Jahre später gründet er ein eigenes Atelier für Kunstfotografie und Malerei in Linz. Während dieser Zeit erhält er erste Auszeichnungen für seine Fotografien.
Von 1910 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges lebt August Sander in Köln, wo er erneut ein Atelier eröffnet. Er leistet bis 1918 seinen Kriegsdienst ab und beginnt mit der Konzeption seines Lebenswerks "Menschen des 20. Jahrhunderts", welches ihn bis in die 1950er Jahre hinein beschäftigt. August Sander will Menschen unterschiedlichster sozialer Schichten und Berufe – vom Bauern bis zum Fabrikbesitzer – systematisch erfassen und in einem dokumentarischen Gesamtkunstwerk festhalten. Er fotografiert quer durch die Gesellschaftsschichten, um, wie Sander es ausdrückt "damit einen Spiegel der Zeit zu schaffen, in der diese Menschen leben". Vorgesehen sind 45 Mappen in 7 Gruppen mit jeweils 12 Aufnahmen. 1929 veröffentlicht er "Antlitz der Zeit" , eine Art Vorschau auf das geplante Gesamtwerk.
1934 werden die Restauflage und die Druckstöcke des Buches von den Nationalsozialisten vernichtet. August Sander bringt 1939 einen Teil seines Archivs (ca. 11000 Negative) in Kuchhausen in Sicherheit – kurz darauf wird sein Atelier in Köln bei einem Bombenangriff zerstört. Er setzt seine fotografische Arbeit fort und stellt 1950 auf der ersten "Photokina" in Köln, 1954 auf der berühmten Ausstellung "Family of Man", aus.
August Sander wird für seine Fotografien mit dem Bundesverdienstkreuz (1960) und dem Kulturpreis der DGPh (1961) ausgezeichnet. Er stirbt am 20. April 1964 in Köln. Sein Hauptwerk "Menschen des 20. Jahrhunderts" wird 2002 nach seinen mutmaßlichen Plänen rekonstruiert und erstmals publiziert. August Sander gilt als einer der wichtigsten Vertreter neusachlicher Fotografie.


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