1897 Berlin
1969 Rom
Erwin Blumenfeld wird am 26. Januar 1897 in einer deutsch-jüdischen Familie in Berlin geboren. Nach einer Lehre in einem Modegeschäft und der intensiven Auseinandersetzung mit dem Expressionismus ist er im Ersten Weltkrieg als Ambulanzfahrer tätig. Nach Kriegsende wandert er mit seiner Frau nach Holland aus und kommt dort in Kontakt mit der Dada-Bewegung. Erwin Blumenfeld malt, schreibt und erstellt Collagen. Seinen Lebensunterhalt verdient er in den Jahren 1922-35 mit einem Betrieb für Lederverarbeitung, der jedoch letztendlich Konkurs geht. Um 1932 beginnt er professionell zu fotografieren.
Seine Arbeiten sind politisch; er fertigt 1933 eine kritische Fotocollage Hitlers mit einem Totenkopf. Das Bild wird zehn Jahre später von der amerikanischen Luftwaffe millionenfach als Flugblatt über deutschen Städten abgeworfen.
1935 siedelt Erwin Blumenfeld mit dem Entschluss, Fotograf zu werden, nach Paris über und trifft dort auf die Surrealisten. Er experimentiert mit Collagen, Solarisation, Mehrfachbelichtungen, Farbfotografie und anderen fotografischen Techniken. Seine Porträts dieser Zeit weisen starke surrealistische Einflüsse auf. Blumenfeld publiziert in der surrealistischen Zeitschrift "Le Minotaure" und in "Verve". 1938 lernt er Cecil Beaton kennen, der ihm zu einem Vertrag bei "Vogue" verhilft. Erwin Blumenfeld erstellt zahlreiche Mode- und Porträtaufnahmen in seinem ganz eigenen Stil.
1940 wird Blumenfeld in die Konzentrationslager Montbard-Marmagne, Vernet von Ariege und Catus interniert. Erst ein Jahr später kann er in die USA fliehen. Er arbeitet in New York für "Harper's Bazaar", "Look" und andere Magazine. Erwin Blumenfeld ist schnell sehr erfolgreich, über 100 Titelseiten aus seiner Hand werden publiziert. Er gehört zu den bestbezahlten Fotografen seiner Zeit, obwohl seine Arbeiten oft eine große Nähe zu experimenteller und künstlerischer Fotografie aufweisen. Neben seinen Modeaufnahmen ist er heute auch für seine Aktfotografien bekannt.
Erwin Blumenfeld stirbt am 4. Juli 1969 in Rom.
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