1865 Schielo
1932 Berlin
Der Fotograf Karl Blossfeldt, geboren am 13. Juni 1865 in Schielo im Harz, absolviert 1881-84 eine Lehre zum Bildhauer und Modelleur und anschließend ein Studium der Malerei und Musik in Berlin.
1890-96 ist er Assistent bei dem Zeichenlehrer und Kunsttheoretiker Moritz Meurer, welcher eine große Sammlung von Unterrichtsmaterialien nach Naturvorlagen erstellt. Blossfeldt reist mit Mitarbeitern nach Südeuropa und Nordafrika, wo seine ersten Aufnahmen der landestypischen Flora mit einer selbstgebauten Plattenkamera entstehen. Er beginnt nun mit der systematischen fotografischen Dokumentation unterschiedlichster Pflanzen. Schlussendlich werden über 6000 Aufnahmen aus der Welt der Pflanzen entstehen.
Ende der 90er Jahre wird Karl Blossfeldt Lehrkraft an der Lehranstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin. Über 30 Jahre lang ist er Dozent und später Professor für Pflanzenzeichnen und Modellieren. Seine Aufnahmen dienen Blossfeldt im Unterricht dazu, seinen Schülern zu verdeutlichen, dass die "Natur eine Erzieherin zur Schönheit und Innerlichkeit und eine Quelle des edelsten Genusses sei". Die Pflanzenfotografien Karl Blossfeldts sind charakterisiert durch den strengen Bildaufbau, die Verwendung eines neutralen, hellen Hintergrunds und die Beleuchtung mit diffusem Licht, um Schatten zu vermeiden. Blossfeldt zeigt die Pflanze oder einen Teil derselben in starker Vergrößerung. Dabei reduziert er sie auf das ihr Wesentliche, um ihre Struktur, ihre Schönheit und Einzigartigkeit herauszustellen. Dieses völlig neuartige systematische Konzept verfolgt Karl Blossfeldt über viele Jahre hinweg gleichbleibend weiter.
Ein Galerist entdeckt die Modernität seiner Arbeit und verhilft ihm 1926 zu einer Ausstellung in Berlin. Zwei Jahre später wird das Fotobuch "Urformen der Kunst" veröffentlicht. Das Buch löst großartige Kritiken in der internationalen Kunstwelt aus und der 63jährige Blossfeldt wird zum Vorreiter einer modernen, neuen Bewegung der Fotografie. Fortan sind seine Aufnahmen auf allen wichtigen Ausstellungen zu sehen und 1932 erscheint ein zweiter Bildband "Wundergarten der Natur".
Karl Blossfeldt stirbt am 9. Dezember 1932 in Berlin. Er ist einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit.
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