1953 Washington, D.C.
- lebt und arbeitet in New York
In Washington, D.C., wird Nan Goldin am 12. September 1953 geboren. Mit ihrer Familie zieht die junge Goldin schon bald nach Boston. Nan Goldin beginnt nach dem Selbstmord ihrer Schwester 1965 mit dem Fotografieren, um ihre Erinnerungen unauslöschlich zu machen.Die Kamera wird zu ihrem Auge, das nicht vergisst.
Goldin erkundet mit Freunden die Ästhetik der Modefotografie und bekommt Anschluss an die Bostoner Transvestiten- und Cross-Dresser-Szene. Anfang der 1970er Jahre bemüht sich Goldin um eine dokumentarisch-objektive Abbildung der Menschen, die sie für ihr besonderes Selbstbewusstsein bewundert.
In dem Buch "The Other Side" fasst Goldin später die Bilder aus diesem Milieu zusammen.
Den Wechsel zur Farbfotografie bringt ein Studium an der School of the Museum of Fine Arts und an der Tufts University in Boston. Nan Goldins erstes Ausstellungsprojekt "Image Works" an der Universität in Cambridge entsteht 1974. Goldin schließt 1977 ihr Studium ab und zieht ein Jahr später nach New York.
Die Motive für Goldins Bilder in den späten 1970er und frühen 80er Jahren liefert ihr Freundeskreis, dem sie als Familienersatz große Bedeutung beimisst. Der Betrachter dringt durch die genaue Betitelung der Fotografien mit Namen, Ort und Datum tief in die Privatsphäre der Dargestellten ein. Den wilden Alltag der Freunde präsentiert Goldin in Dia-Shows unter dem Titel "The ballad of sexual dependency".
Besonders eindringlich sind diese mit Musik unterlegten Shows, weil sie für jede Vorführung von Goldin erweitert und neu geordnet werden, um veränderten Stimmungen, Gefühlen, Eindrücken und Erinnerungen gerecht zu werden. Nan Goldin stellt ab 1986 auch im Ausland aus.
Einem Drogenentzug muss sich Nan Goldin 1988 unterziehen. Sie beginnt dabei mit einer Serie von Selbstportraits, in denen eine intensivere Affektsteuerung deutlich wird. Goldin lässt der Verlust mehrerer Freunde in den folgenden Jahren durch AIDS-Infektionen Anfang der 90er Jahre wieder über andere Menschen arbeiten. Auf Einladung des DAAD verbringt Nan Goldin ein Jahr in Berlin und wird 1995 am Institute of Contemporary Art in Boston zusammen mit Künstlerkollegen als Teil der neuen "Boston School" ausgestellt.
Eine Retrospektiv-Ausstellung im Whitney Museum of American Art in New York, wird der Fotografin bereits ein Jahr später gewidmet.
Nan Goldin ist heute eine der bekanntesten zeitgenössischen Fotografen und in vielen Sammlungen durch Arbeiten vertreten. Die Künstlerin arbeitet weiter im Rhythmus ihres Lebens in New York.
Artverwandte Fotografen: Halsman, Philippe | Kühn, Heinrich | Lebeck, Robert | Man Ray | Mapplethorpe, Robert | McBride, Will | Newton, Helmut | Rauschenberg, Robert | Renger-Patzsch, Albert | Ruff, Thomas | Sander, August | Sherman, Cindy | Stern, Bert
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